Montag, 15. September 2014

Sarria – Palas de Rey (harte) 48,68 km



Die heutige Etappe stand ganz im Zeichen der Natur (und des Aufstiegs)! Kurz nach Sarria ging's schon los. Anstieg vom Feinsten. Weil wir noch frisch waren, ging es einigermassen. Eine kleine Episode von hier:

Auf dem Randstreifen, wo wir mühsam die Steigung meistern, kriecht eine Nacktschnecke (Waldschnägg uf Schwyzerdütsch) in Richtung der anderen Strassenseite. Diesen Jakobsweg hätte er wohl nicht überlebt. Also habe ich ihn umgedreht, sodass er wieder Richtung Grasnarbe kriechen kann. Hoffentlich war er so schlau und hat diese Richtung beibehalten!

Nicht, dass Ihr auf den Gedanken kommt, wir würden nur den Landstrassen folgen. Ab und zu fühlten wir uns wie Mountainbiker.

 


 Auch Einheimische haben wir angetroffen ...
 Die Anstrengung ins Gesicht geschrieben ...

Hier noch eine kleine Episode, zur Veranschaulichung der Verblödung der Menschheit:

Auf diesen unsäglich schmalen Wegen, eher einem Bachbett gleichend, überholen wir natürlich den einen oder anderen Fussgänger. Dazu haben wir am Lenker eine kleine Glocke montiert. Meistens reicht es, aus etwa 10 Metern Distanz die Pilger auf uns aufmerksam zu machen. Dann machen sie einen Schritt zur Seite und alles ist gut.

Aber heute habe ich in einer solchen wirklich engen Stelle ein Paar überholen wollen. Auf mein dezentes Klingeln hin ist die Frau zur Seite getreten und ich konnte sie problemlos passieren. Der Mann jedoch ging genau in der Mitte des ohnehin schmalen Weges weiter. Ich klingle nochmals – keine Reaktion. Ich klingle nochmals – nada. Seine Frau ruft nach ihm – keine Reaktion. Als ich ihn ganz langsam passiere erschrickt er und dreht sich um.

Ich glaube es nicht: Mit zwei Ohrstöpseln ist er am Handy beim Telefonieren. Und das auf dem Jakobsweg!!!!! Hallooooo schöne, neue Welt!

Und ja …..   die Strecke war extrem fordernd. Aufstieg folgt Abfahrt folgt Aufstieg folgt Abfahrt.

Am Schluss haben wir es geschafft. Wir sind am Ziel eingetroffen. Meinen Herzenswunsch konnte leider die Galizische Gastronomie in Palas de Rey nicht erfüllen: ein Solomillo (ein Rinderfilet) zum Abschluss des Tages.

Im Restaurant gleich nebenan haben sie mich dann glücklich gemacht: Frischen Pulpo direkt aus der Pfanne auf den Holzteller, mit etwas Olivenöl überzogen. Dazu ein Glas (oder zwei) Weisswein.  Ahhhhhh !



Morgen beenden wir unsere Reise in Santiago de Compostela. Es sind ja bloss noch etwa 65 Kilometer, ein Pappenstiel für unsere durchtrainierte Beine!!

5 Kommentare:

  1. Lieber Hermann
    Für die Schlussetappe wünsche ich dir einen möglichst flachen und nicht zu holperigen Weg. Gute und unfallfreie Fahrt, Zielankunft geschafft. Als Belohnung ein Solomillo

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  2. Hermann habe soeben auf Skype gesehen dass du noch wach sein musst. Wünsche euch morgen alles Gute zum Endspurt. Gratulation. Toll gemacht. Grüässli vo dä Mara

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  3. Der Weg ist das Ziel.!
    Hochachtung von Eurer Leistung. Zur Schlussetappe Toi Toi.
    es grüsst aus der Schweiz
    Dieter

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  4. Brigitte Baumgartner16. September 2014 um 09:01

    Für die letzte Etappe gute Fahrt...

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  5. Sali Herm.......li
    Wenn du das liest ,seid ihr am Ziel.Welche Leistung .
    Gratulation euch beiden.
    Jetzt könnt ihr beide Beine hängen lassen.Än liäbä Gruäss.
    Doris

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