Freitag, 5. September 2014

Logroño - Santo Domingo de la Calzada 53,37 km



Heute war echt ein harter Tag. Wir haben Strecken passiert, wo ich mich selbst zu Fuss gefragt  hätte, ob ich hier durchkomme! Aber das noch mit den Fahrrädern, die mit Gepäck sicher an die 20 kg wiegen.








Hier ein kleines Beispiel davon









Ist aber alles halb so schlimm, sind ja bloss noch 592 Km bis Santiago!!

 


Wäre alles viel einfacher gewesen, hätten wir gestern in Logroño nicht die Arschkarte gezogen. Das Abendessen war absolut kein Hit und die Nacht war eine Katastrophe. Ich muss das hier noch los werden:

Wir hatten in diesem Restaurant, das sich selbst grossmundig „El Rey Del Jamón“ (Der König der Schinken) nennt, das Tagesmenue bestellt. Der 1. Teller war Artischockenherzen mit Schinken. Wie soll ich das beschreiben? Die Artischocken waren aus der Dose und total weichgekocht. Ich selber würde sie für eine Suppe nicht dermassen weich kochen. Na ja, Schinken war auch darauf, bloss war der König heute offenbar etwas gar knauserig. Hätte man die paar Schnipsel nebeneinander gelegt, hätte das sicher etwa 2 cm2 ergeben!!

Du denkst jetzt sicher, das kann man nicht tippen. Doch!! Kann man!! Der Hauptteller nannte sich „Baccalao al Rioja“. Der Fisch, Kabeljau auf Deutsch, kam aus der Tiefkühltruhe und sogar für ein Altenheim zu weich gekocht. Al Rioja heisst simpel und einfach, an einer  Tomaten-Ketchup-Sauce eingeweicht. Aber wenn du Hunger hast, was willst du, also runter damit. Obwohl es mich den Rest des Abends geplagt hat. Auf das Dessert habe ich dann gerne verzichtet. Etwas später haben wir uns in einem anderen Restaurant noch zwei kleine Bier gegönnt. Erst beim Bezahlen stellten wir fest, dass wir hier in einem Touristenort sind: 4.60 € für zwei Bier!!

Damit war der Leidensweg aber noch nicht beendet. In den Herbergen herrscht normalerweise ab 22:00 Uhr Nachtruhe, weil die Wanderer in aller Frühe aufstehen. Hier war aber alles ganz anders. Bis um 23:30 war im Aufenthaltsraum Ramba-Zamba. Noch schlimmer war jedoch, dass alle paar Sekunden die Türen zuknallten! So müde kann man gar nicht sein, um trotzdem schlafen zu können.

Das wollte ich Euch noch kurz erzählen. Es gab natürlich auch viel Erfreuliches heute. Der Weg führte uns quer durch die Rebberge vom berühmten Rioja-Wein. Aber auch über kilometerlange Strassen – immer bergauf. War echt hart und für meine Muskulatur eine Herausforderung. Aber – wir haben eine weitere Etappe geschafft und erholen uns nun auf richtigen Betten!





Gute Geschäftsidee mitten im Nirgendwo






In Nájera haben wir uns eine Zwischenverpflegung gegönnt. Ein riesiges, mit Omelette und Speck belegtes Brot. Das war einfach köstlich!

  
Später am Abend werde ich dann wohl noch ein schönes Steak oder so gönnen. Und dazu natürlich ein Glas, oder zwei, vom hiesigen Rioja!

2 Kommentare:

  1. Hier kommt mein Tagessenf.... Genügend davon aufs Essen und es schmeckt. Nur noch etwa 12 Etappen und ihr habt es geschafft. Ich hoffe heute Nacht gibt es in eurem gemütlichen Doppelzimmer endlich die wohlverdiente Nachtruhe und die benötigte Erholung. Für Morgen eine gute Fahrt oder einen nicht zu steilen Fussweg. Gute Nacht!!!

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  2. Brigitte Baumgartner5. September 2014 um 21:34

    Der Pilgerweg ist nicht einfach.
    Und die Erfahrung ist ein langer Weg.
    Wünsche dir einen erholsamen Schlaf.

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