Dabei hat
alles so gut angefangen. Wir waren zu sechst an einem Tisch zum Nachtessen.
Zwei Deutsche, eine ältere Dame aus Australien, ein junger Spanier und eine
Italienerin. Wir haben viel gelacht. Aber dann ging es los!
Ich hatte
mich gefreut, in einem Viererzimmer schlafen zu können. Das Zimmer musste ich
mit einem Vater mit seinem geistig behinderten Sohn teilen. Letzterer ist etwa
18-20 Jahre und etwa 1,80 gross. Wie wir um ca. 22 Uhr zu Bett gingen, war
allerdings vom Vater keine Spur zu finden. Dafür hat der Junge gelabbert, gepfiffen,
geschnalzt und gesungen. Vermutlich hat er seinen Vater gesucht und ist deshalb
aufgestanden. Nicht gefunden, also wieder ins Bett. Und, Du weisst schon - gelabbert,
gepfiffen, geschnalzt und gesungen. Nach 10 Minuten wieder aufgestanden und den
Vater gesucht. Ohne Erfolg wieder ins Bett und gelabbert, gepfiffen, geschnalzt
und gesungen. So gegen elf ist der Vater dann erschienen. Legt sich hin und
nach 5 Minuten hat er angefangen zu grollen, dann zu schnauben wie ein Stier
und langsam gesteigert bis zum Grunzen eines Schweines – aber voll
durchgezogen. Derweil hat sein Sohn - gelabbert, gepfiffen, geschnalzt und
gesungen. Irgendwann ist der Junge dann auch eingeschlafen. Und weil bekanntlich
der Apfel nicht weit vom Pferd fällt, hat auch er angefangen mit Grollen,
Schnauben und Grunzen. Fortan einfach im Duett. Morgens um 2 Uhr habe ich mit
einem derben Fluch lauthals protestiert. Dann war Ruhe, jedenfalls so lange,
bis ich auch einschlafen konnte. Etwas nach 5 Uhr ist der Vater dann wieder
aufgestanden, wohl um seine Blase zu leeren. Dann war es mit Schlafen schon
wieder vorbei.
Der Clou
vom Ganzen ist, dass ich heute kaum schlucken kann. Muss mich wohl gestern bei
dem Scheisswind erkältet haben. Nun fahre ich also los bei 4° Temperatur.
Der
einzige Lichtblick ist der, dass ich gestern wohlweislich in Burgos ein Zimmer
in der Pension Santiago gebucht habe.
Nun dann
----- bis irgendwann!
Burgos der Ort der Entscheidung. Ich hoffe du kommst dort gut an und kannst endlich die ganze bis jetzt von dir geschilderte "Scheisse" hinter dir lassen. Gute Besserung für dein Schluckweh. Bin mal gespannt wie das Abenteuer Camino weitergeht. Bin sicher, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst. Alles Gute Peter
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